Vera Arnold
Online-Privatpraxis "HerzTöne" für Psychotherapie, Hypnosetherapie und Kunsttherapie (HPG)

“Hypnotische Suggestion kann den Gebrauch von Fähigkeiten und Potentialen erleichtern, die in einem Menschen bereits existieren, aber aufgrund mangelnden Trainings oder Verständnisses ungenutzt oder unterentwickelt bleiben.”
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Milton H. Erickson, Begründer der modernen Hypnosetherapie
Was ist Hypnosetherapie?
Der hypnotische Zustand, auch Trance genannt, ist ein Zustand zwischen Wachen und Schlafen, den eigentlich jeder in einer leichten Form auch kennt. Zum Beispiel ist man beim Autofahren, wenn man eine altbekannte Strecke fährt, häufig in Trance. Alles läuft wie automatisiert und man "driftet" mit seinen Gedanken und der inneren Anwesenheit sozusagen weg. Das heißt, man fokussiert sich auf das Thema, mit dem man sich innerlich beschäftigt und muss keine Energie für Schalten, Bremsen oder Orientierung aufwenden. Erst, wenn etwas Außergewöhnliches passiert, wie ein auf die Straße laufendes Kind, ist man sofort wieder da und einsatzbereit.
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Es geht also darum, dass man unbewusst seine Fokussierung dort einsetzt, wo sie gerade gebraucht wird. Das macht sich die Hypnosetherapie nach Milton Erickson zunutze (siehe Punkt 1).
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Die Fokussierung kann aber auch in einer sogenannten "Problemtrance" festhängen. Das tun wir dann, wenn wir an einem Thema "kleben" bleiben und immer wieder darum herum kreisen. Dadurch bekommt man einen "Tunnelblick". Man könnte auch sagen, "man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht". Das Problem hat einen hypnotisiert und man sieht die Lösungen nicht mehr. Aus der Problemtrance in eine Lösungstrance zu kommen, ist der Kern der Hypnosystemik nach Gunther Schmidt (siehe Punkt 2).
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1. Hypnosetherapie nach Milton Erickson:
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Am Anfang einer Hypnose steht die sogenannte Induktion, die Einführung, in der Sie ganz langsam in einen körperlich sehr entspannten Zustand geführt werden. Der Herzschlag sinkt dabei, der Sauerstoffverbrauch geht zurück, der Blutdruck wird gesenkt und der Atem geht ruhig und gleichmäßig. Besonders faszinierend ist für viele die tiefe Ruhe und die nahezu vollkommene Entspannung des Körpers. Manche Menschen haben sogar Schwierigkeiten, auch nur einen Finger zu bewegen. Der Geist ist dagegen völlig klar, wach und aktiv. In diesem Zustand ist es für das Unterbewusstsein viel leichter, Informationen aufzunehmen oder zu „senden“. Diese Informationen bestehen aus Bildern, Gefühlen oder Gedanken, die plötzlich „auftauchen“. Ich begleite als Therapeutin diese Reise zum Unterbewusstsein mit meiner Stimme. Der Kontakt wird immer aufrecht erhalten. Üblicherweise spreche ich auch mit meinen Klienten während der Trance.
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Durch die Hypnose ist es möglich, innere Blockaden loszulassen, seelische Wunden zu heilen, Ressourcen zu entdecken, sich mit anderen Menschen oder auch sich selbst auszusöhnen, körperliche Heilungsprozesse zu unterstützen (z.B. bei einer Krebserkrankung), usw. Die Hypnosetherapie ist eine Therapie mit großer Effizienz, die sich für sehr viele Beschwerdebilder eignet.
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Die Heilhypnose ist übrigens etwas völlig anderes als die Showhypnose, bei der das Versetzen in Trance sehr schnell geht. Üblicherweise werden zur Showhypnose auch nur Menschen ausgesucht, die äußerst suggestibel sind und zudem gerne im Mittelpunkt stehen. Sie müssen also keine Angst haben, sich in Hypnose auszuliefern. Niemand kann jemandem etwas suggerieren, was derjenige eigentlich gar nicht möchte.
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Kann jeder hypnotisiert werden?
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Die meisten Menschen sind hypnotisierbar. Menschen, die bereits Erfahrungen in Entspannungsverfahren oder Meditation wie Autogenes Training, Phantasiereisen, Yoga, usw. haben, fällt es erfahrungsgemäß leichter, loszulassen. Aber auch völlige Neulinge gehen meist schon in der ersten Tranceanwendung in Hypnose. Die Tiefe der Trance steigert sich noch in den folgenden Sitzungen. Voraussetzung für ein effektives In-Trance-fallen ist ein stabiles Vertrauensverhältnis zum Hypnosetherapeuten, das natürlich erst einmal aufgebaut werden muss.
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Um eine Hypnose selbst einmal auszuprobieren und vorab auch einmal meine Stimme zu hören, können Sie die nachfolgende, ca. 15 Minuten dauernde, Wohlfühl-Hypnose genießen. Wenn Sie noch Bedenken haben, hören Sie sich die Datei erst einmal mit offenen Augen an. Suchen Sie sich einen Platz (Sessel oder Couch), wo Sie sich bequem niederlassen können und an dem Sie eine Viertelstunde ungestört sind. Viel Freude dabei und gute Erholung!
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Hinweis: Es gibt Kontraindikationen, bei deren Vorliegen Sie die Hypnose nicht (zumindest nicht ohne einen Therapeuten) durchführen sollten.
Dies wären:
Psychosen, Epilepsie, geistige Behinderung, ein kürzlich erlittener Schlaganfall oder Herzinfarkt, bei Thrombosegefahr, Demenz, bei Einnahme von Psychopharmaka.
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Empfehlenswert ist auch die Sendung “Heilung durch Hypnose”, ausgestrahlt bei Phoenix am 25.07.2009, in der Sie viel über die Möglichkeiten der Hypnose und Hypnosetherapie erfahren können.
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Wenn Sie auf die folgenden Links klicken, können Sie sich die Sendung auf Youtube anschauen
Sendung “Heilung durch Hypnose”. Teil 1
Sendung “Heilung durch Hypnose”. Teil 2
Sendung “Heilung durch Hypnose”. Teil 3
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2. Hypnosystemik nach Gunther Schmidt:
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Im Wort "Hypnosystemik" steckt sowohl das Wort "Hypnose" als auch das Wort "System". Mit "System" ist eine Verbindung von mehreren Faktoren, Personen u.ä. gemeint. Und das sowohl im Umfeld eines Menschen als auch in seinem Inneren. Und zu diesen Faktoren oder Personen hat man ein bestimmtes Verhältnis, oft genug ein festgefahrenes. So hat man beispielsweise zu einer Angst, die einen häufig plagt, im Allgemeinen kein gutes Verhältnis und empfindet sie als "Problem" oder "Symptom".
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Probleme und Symptome sind aber immer Lösungsversuche, die häufig aus der Kindheit oder Jugendzeit stammen und damals entstanden sind, um mit einer bestimmten Situation zurecht zu kommen. Auch wenn sie jahre- oder jahrzehntelang nicht aufgetreten sind, haben sie im Unbewussten geschlummert und tauchen auf, wenn eine Situation da ist, die irgendwie mit der alten Situation "verwandt" ist.
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Ein Beispiel: Eine Frau hat einen Alkoholiker als Vater, der, als sie Kind war, häufig betrunken nach Haus kam und aggressiv wurde. Sie hat ihn als ambivalent wahrgenommen, als unberechenbar. Manchmal ist er nett und sie ist seine Prinzessin und manchmal kann sie nichts richtig machen und er schreit oder schlägt sogar. Angst davor, jemandem zu vertrauen, entstand. Die Folge können Kontrollbedürfnis, Eifersucht, Beziehungsprobleme usw. sein.
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Aufgabe des Therapeuten ist es, mit dem Patienten einen anderen Blick auf das Symptom zu werfen. "Wozu war es da? Weshalb war es notwendig?" Und dann auch "Wie kann ich mich unterstützen, damit es verschwinden kann?"
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In der Hypnosystemik wird der Patient nicht in eine formale Trance versetzt. Es geht vielmehr darum, aufzuzeigen, DASS sich der Patient schon in einer Trance befindet und wie er da wieder herauskommt.