Vera Arnold
Online-Privatpraxis "HerzTöne" für Psychotherapie, Traumatherapie und Kunsttherapie (HPG)
“Das Gefühl der inneren Leere ist eine Form der chronischen Depression, so als trauere man ständig um den Verlust des eigenen, wahren Selbst.”
John Bradshaw, amerikanischer Philosoph, Theologe und Psychologe
Depressionen
Depressionen werden oft mit tiefer Traurigkeit gleichgesetzt. Das stimmt so aber nicht. Depressionen betreffen viele Bereiche des Erlebens: die Gefühle, das Denken, das Handeln, das Körpererleben und die zwischenmenschlichen Beziehungen.
Wer an einer Depression leidet, erlebt ein starkes Gefühl der Sinnlosigkeit und eine große innere Leere, gleichzeitig aber auch eine große innere Unruhe. Er oder sie kann sich zu nichts aufraffen oder irgendwelche Entscheidungen treffen. Die Gedanken kreisen immer nur um Negatives, man fühlt sich an vielem oder sogar allem schuldig, hat Angst, etwas falsch zu machen oder jemanden zu enttäuschen. Das Selbstwertgefühl ist nicht mehr vorhanden und die Hoffnungslosigkeit ist fast erdrückend. Alles ist zuviel. Am liebsten würde man den ganzen Tag im Bett verbringen, was natürlich wiederum Selbstvorwürfe fördert. Aber Depressionen sind auch körperlich zu spüren durch chronische Müdigkeit und Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafprobleme oder sexuelle Lustlosigkeit. Auch psychosomatische Beschwerden wie Durchfall oder Verstopfung, Rücken- oder Magenschmerzen oder ein bedrückendes Gefühl im Brustraum oder Bauchbereich sind häufig. Die Symptome sind sehr vielfältig und in starker Ausprägung können depressive Menschen sogar Suizidgedanken entwickeln.
All das oben beschriebene kann natürlich immer mal vorkommen. Aber falls Sie an solchen (mehr oder weniger stark ausgeprägten) Symptomen über einen längeren Zeitraum, also mehrere Wochen oder Monate, leiden, sollten Sie eine Therapie in Erwägung ziehen. Eine Depression ist heilbar.
Man sollte zwischen Auslösern und Ursachen für eine Depression unterscheiden. Auslöser der akuten Erkrankung sind oft lang oder länger andauernde Belastungen wie Konflikte im Arbeitsumfeld und Schwierigkeiten in Beziehungen oder individuell schwerwiegende Ereignisse wie der Auszug der Kinder, Arbeitslosigkeit, der Eintritt ins Rentenalter oder der Tod der Eltern. Aber auch ein Mangel an Sinn im Leben oder positiven Gefühlen wie Freude und Zufriedenheit können zu einer Depression führen.
Tiefere Ursachen sind aber nicht bei den aktuellen Auslösern, sondern in der Vergangenheit zu finden. Menschen, die zu Depressionen neigen haben in ihrer Kindheit häufig wenig bestärkendes und bestätigendes erfahren. Kinder, die sich stark an den Erwartungen ihrer Eltern orientieren und dabei eigene Bedürfnisse vernachlässigen, sind später eher depressiv. Sie achten nicht auf eigene Bedürfnisse, können sie oft genug gar nicht wahrnehmen, sondern versuchen, es allen recht zu machen und verlieren sich dabei. Auch ein Trauma kann ursächlich für eine Depression sein.
Da ein depressiv erkrankter Mensch sich für alles verantwortlich fühlt und alle Schuld der Welt auf sich nimmt, muss er in der Therapie davon erst einmal entlastet werden. Es geht darum, dass er sich achten und “be-achten” und sein Umfeld wieder (oder auch erstmals) realistisch wahrnehmen kann.
Ich arbeite bei depressiven Menschen gerne mit Methoden, die es dem Klienten ermöglichen, sein Thema aus einer weiteren Perspektive wahrzunehmen, um es besser einschätzen zu können und zu bemerken, ob er wirklich “immer noch zu wenig getan hat”. Das kann die Hypnosetherapie, die Kunsttherapie oder auch die Arbeit mit inneren Anteilen sein. Hierbei ist es auch möglich, neue Verhaltensweisen auszuprobieren und für sich zu bewerten.
Ziel ist es, dem depressiven Klienten zu helfen, sich aus seiner Starre zu befreien und mehr Beweglichkeit in seinem Leben zulassen zu können.